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Reisebericht

Anreise

Am Samstagabend Abflug mit SR 292 nach Nairobi. Am nächsten Morgen Ankunft in Nairobi. Ich werde am Flughafen abgeholt und in einem alten Peugeot geht es ins Stadtzentrum, wo ich im Büro des Reisebüros zuerst die Rechnung bezahlen muss. Danach werde ich zum Bus nach Arusha gebracht. Die Fahrt geht durch eine karge Savannenlandschaft mit vielen Dornenbüschen Richtung Grenze. Etwa sechs Stunden später trifft der Bus nach einem problemlosen Grenzübertritt in Arusha ein. Hier muss ich den Bus wechseln und die Fahrt geht weiter in Richtung Moshi. Wohl wegen Getriebeproblemen gibt der Bus unterwegs seinen Geist auf. Nach einiger Wartezeit am Strassenrand nimmt uns ein anderer Bus mit, so dass wir mit rund zweieinhalbstündiger Verspätung doch noch in Moshi eintreffen. Mit dem Taxi, dass ich mir mit zwei anderen Reisenden teile, erreiche ich schlussendlich das YMCA-Hostel. Ich bin hungrig, habe aber dummerweise an der Grenze kein Geld gewechselt, so dass ich mich mit dem mitgebrachten Proviant verpflege. Diesen Abend findet im Hostel eine grosse Hochzeit statt, so dass erstmals nichts mit schlafen ist.

Nach dem Frühstück treffe ich am nächsten Morgen meinen Führer Joseph, der mit mir den höchsten Berg Afrikas besteigen wird.

Die Besteigung

Erster Tag: Machame Village - Machame Camp

Um 9.00 Uhr bin ich wieder reisebereit und mein Gepäck wir auf einen Landrover geladen. Wir machen uns auf den Weg zum Machame-Gate. Unterwegs klärt Joseph meine Essgewohnheiten ab, so dass er auf dem Markt die richtigen Lebensmittel einkaufen kann. Nach dem auch alles Proviant vorhanden ist, treffen wir gegen 11.00 Uhr beim Gate ein. Hier warten nun auch die beiden Träger aus uns. Zur Mittagszeit sind wir abmarschbereit und starten mit dem rund sechsstündigen Aufstieg zum ersten Camp auf ca. 3'000 Metern. Der Weg führt uns durch nebligen und feuchten Regenwald. Oftmals geht es durch knöcheltiefen Matsch, so dass sich das Ganze ziemlich anstrengend gestaltet. Beim Eindunkeln erreichen wir das Camp. Es wird rasch kalt. Sobald auch die Träger eingetroffen sind, werden schnell die Zelte aufgestellt und eine heisse Suppe gekocht.

Zweiter Tag: Machame Camp - Shira Camp

Nach einem nahrhaften Frühstück geht es um 10.00 Uhr weiter Richtung Shira Camp. Es geht bergauf und bergab. Die Vegetation verschwindet schnell und macht einer Steinwüste platz. Mit der zunehmenden Höhe wird es rasch kälter. Nachmittags um 15.00 Uhr erreichen wir das Shira Camp, das heisst die Träger warten wohl schon seit längerem dort auf meinen Führer und mich. Als sich der Nebel nach einer Weile verzieht, kommt der Kibo des Kili zum ersten Mal so richtig zum Vorschein. Wir befinden uns nun auf 3'800 Metern. Ich fühle mich ziemlich schlapp und nütze die Zeit zur Akklimatisation.

Dritter Tag: Shira Camp - Barranco Camp

Nach einer kalten Nacht, welche Joseph und die beiden Träger unter einem Felsvorsprung verbracht haben, geht es wieder bergab, so dass wir aus der Stein- und Sandwüste schnell wieder zurück in die Heide- und Moorlandzone kommen. Da sich das Barranco Camp auf 3'900 Metern befindet, geht es jedoch auch schnell wieder bergauf. Das Camp liegt an einem Fluss und man hat einen wunderbaren Ausblick auf den Kibo. Die Sonne verschwindet leider schnell hinter dem Berg und es wird eisig kalt, so dass es am angenehmsten im warmen Schlafsack ist.

Vierter Tag: Barranco Camp - Barafu Camp

Vor dem Gipfelsturm sicher einer der beschwerlichsten Tage. Nach dem Frühstück muss ein Felskamm, treffenderweise Breakfast genannt, überklettert werden. Für die Träger mit all ihren Lasten scheint dies jedoch kein grösseres Problem zu sein. Durch ausgetrocknete Bachbette führt der Weg zum Karanga Camp, wo wir die Mittagsrast einlegen. Das Camp ist auch die letzte Wasserstelle für die nächsten zwei Tage. Neben Wasser machen sich die Träger auch auf die Suche nach Holz. Der Pfad führt nun wieder steil bergauf. Die Vegetation wird spärlicher und wir sind zurück in der uns schon bekannten Mondlandschaft. Nach langer Zeit erreichen wir am späten Nachmittag unser Basislager auf 4'600 Metern.

Fünfter Tag: Barafu Camp - Uhuru Peak

Trotz der durch die Höhe verschärften Bedingungen zaubert der Koch auch diesen Abend ein nahrhaftes Essen auf den Tisch. Mir macht die Höhe zu schaffen und ich leide an Durchfall. Nach einigen Stunden im Halbschlaf geht es um 0.50 Uhr los. Die Besteigung des Uhuru Peaks steht an. Der Weg führt in Schlangenlinien durch gefrorenen Sand und Geröll. Der Vollmond erleuchtet die Szenerie, so dass ich meine Taschenlampe, deren Batterien wegen der Höhe sowieso schon ausgelaugt sind, gar nicht brauche. Inzwischen geht es mir auch wieder besser, nach dem ich beim Start schon an die Aufgabe gedacht hatte. Es ist eisig kalt, so dass sogar das Wasser in der Trinkflasche gefroren ist. Nach etwa vier Stunden, in denen man sich vor allem auf das mühsame Gehen und das Atmen konzentriert (Pole, Pole), sehen wir den Rebman Gletscher und der Weg führt weiter über Schneefelder zum Stella Point. Nochmals eine Stunde später, pünktlich zum Sonnenaufgang ist es geschafft! Ich stehe auf dem mit 5'895 Metern höchsten Punkt Afrikas, dem Uhuru Peak. Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich und der Sonnenaufgang am Horizont einfach wundervoll.

Nach einer kleinen Pause geht es wieder bergab. Die riesigen Geröllfelder sind inzwischen aufgetaut, es ist heiss und staubig und Joseph drängt zur Eile. Zurück im Barafu Camp machen wir einige Stunden Pause. Die Träger gratulieren zur Gipfelbesteigung. Zur Mittagszeit, inzwischen wieder erholt, machen wir uns auf den Weg abwärts zum Horomo Camp.

Sechster Tag: Horombo Camp - Machame Village

Der letzte Tag führt uns auf glitschigem Untergrund durch den Regenwald zurück nach Machame Village. Ich rutsche einige Male im Schlamm aus, doch auch allen anderen geht es nicht besser. Ziemlich erschöpft und dreckstarrend erreichen wir schlussendlich doch noch Machame Village, wo wir an einem Bach die Ausrüstung, insbesondere die Schuhe wenigstens einigermassen zu waschen versuchen. Im Büro der Nationalparkverwaltung erhalte ich noch ein Zertifikat über die erfolgreiche Besteigung des Mt. Kilimanjaro. Auf dem Weg zurück nach Moshi, verabschiede ich mich bei einem Bier von den beiden Trägern. Joseph bringt mich zurück in mein Hostel. Wegen Bauarbeiten funktioniert das Wasser gerade nicht. Beim Hostel befindet sich jedoch ein richtiges Freibad mit Dusche, wo ich mir den Dreck abspülen kann.

Nach einer letzten Nacht in Moshi geht es per Bus zurück nach Nairobi, wo ich am Abend ankomme. Den letzten Tag in Nairobi benutze ich zum Besuch des Hauses von Karen Blixen, dem Giraffenpark sowie zu einem kleinen Ausflug in den städtischen Nationalpark. Am nächsten Tag geht es per Flugzeug zurück in die Schweiz. Eine Reise, die bleibende Eindrücke hinterlassen hat, so dass ich sicherlich wieder nach Afrika zurückkehren werde. 

Reisetipps

Allgemeines:

Dokumente:

noch mindestens 6 Monate über das Einreisedatum gültiger Reisepass und ein Visum (kann beim Grenzübertritt beantragt werden)  für Aufenthalte bis zu 90 Tagen. Internationaler Impfausweis mit bescheinigter Gelbfieberimpfung falls Einreise aus einem anderen afrikanischen Land (Zwischenlandung des Flugzeugs wird auch als solche gezählt).

Geld:

USD in Cash (bankfrische Noten ohne Risse USD 50 + 100 haben einen besseren Wechselkurs als kleine Noten) und USD-Travellerchecks. Kreditkarten sind nur in Erstklasshotels und Reisebüros gebräuchlich. Gewechselt werden kann bei Banken und Wechselstuben. Wechselstuben haben oftmals einen besseren und schnelleren Service als Banken. Ausserdem sind die Kurse normalerweise auch besser.

Unterkunft:

In Arusha und Moshi gibt es Unterkünfte in verschiedenen Preislagen. Normalerweise wird Arusha Moshi wegen des besseren Klimas vorgezogen. Dafür liegt Moshi näher beim Kilimanjaro.

Hygieneartikel / Toilettenpapier

Von Zuhause mitbringen. Du kannst nicht damit rechnen in einer Toilette ausserhalb Deiner Unterkunft Toilettenpapier zu finden. Feuchttüchlein sind ebenfalls sehr hilfreich.

Essen

Preiswert. Vermeide Salate, rohe Meeresfrüchte, Mayonnaise, Eis und Eiswürfel, etc.

Kleidung

Leichte Kleidung zum Beispiel aus Baumwolle.

Filme

Aus Europa mitbringen.

Besteigung des Mt. Kilimanjaro:

Ausrüstung

  • Schlafsack ausreichend gefüttert bis -20 ° C

  • Wasserflaschen (1 Liter PET Flaschen eignen sich gut)

  • Rucksack (Tagesrucksack zum selber tragen, Kofferrucksack/Rucksack wird von den Trägern getragen)

  • Toilettenartikel, Taschenmesser, Taschenlampe, Reservebatterien, Wasserentkeimungstabletten, Fotokamera

  • Reiseapotheke (Durchfall, Fieber, Verstauchungen)

  • Sonnenschutz (Hut, Brille, Schutzsalbe)

     

Kleidung

  • gut eingelaufene Bergschuhe evt. mit Gamaschen

  • Wollsocken (zwei übereinander getragene Paare verhindern wunde Stellen)

  • warme Unterwäsche

  • weite Hose

  • Hemd

  • warmer Pullover

  • Jacke (wasserdicht, windabstossend, atmungsaktiv)

  • Regenschutz

  • Handschuhe

     

Organisation

 

entweder als ganzes Arrangement von zu Hause aus oder vor Ort (billiger) in Nairobi, Arusha oder Moshi (z.B. Saferide Tours und Safaris in Nairobi oder Trans Kibo Travels Ltd. in Moshi).


Vorbereitung

Velofahren, Bergwandern.....

Fotogalerie


Breakdown on the way to Moshi Moshi
 
On the way to Shira Camp Shira Camp 3800 m
 
My tent Kibo from Shira Camp
 
Sunset on Shira Camp
 
Sunrise over the Kibo on Shira Camp
 
Cooking On the way to Barranco Camp
 
On the way to the top of Africa
 
Stella Point
 
Sunrise on Uhuru Peak 5895 m
 
Uhuru Peak Top of Africa 5895 m
 
On top of Kilimanjaro  

Machame Village Machame Village Machame Village

Copyright © 1999-2009 by Marcel Ochsner